Unsere (persönlichen) 10 Gebote:

1. Mode ist keine Kunst

Kunst gehört in eine Galerie oder Museum und wird zu Liebhaberpreisen gehandelt. Mode ist ein Produkt, das mit entsprechendem Marketing einen breiten Markt finden und langfristig Gewinn erwirtschaften soll.

2. Ein Label aufzubauen ist ein langfristiges Investment

Von Mode kann man nicht sofort leben. Grade in den ersten Jahren wird in die Grundlagen investiert, die sich später auszahlen sollen. Keine Schnellschüsse, sondern fundiertes Handwerk und eine solide Marketingstrategie für das Ziel eines langfristigen Wachstums.

3. Niemand kann alles

Es mag Ausnahmen geben – doch Multi-Begabung ist selten, vor allem in einer extrem professionellen Branche wie der Mode. Design, Schnitt, Betriebswirtschaft, Marketing, Vertrieb, und vor allem das Handwerk der Produktion erfordern jahrelange Erfahrung und Fachwissen. Gutwillige Amateure sind günstig aber man muss sich das Ergebnis auch leisten können.

4. Zeit ist Geld

Je knapper die Zeit, desto wertvoller ein verlässlicher Partner. Denn oft hätte man es statt der günstigsten Lösung besser gleich selber machen können. Man sollte immer abwägen wie viel Aufwand bestimmte „günstige“ Lösungen wirklich erfordern. Die eigene Zeit ist wertvoll und kostet auch. Dabei sollte sie primär für das Design und den Markenaufbau eingesetzt werden.

5. Ein Entwurf ist kein vollendetes Produkt

Erst die Kombination aus passenden Materialien, verlässlichen Kapazitäten und adäquaten Kosten bringt den Erfolg. So wichtig ein professionelles Erstmuster ist – erst die fundierte Kalkulation des Aufwands und eine kundige Umsetzung machen das Produkt.

6. So viel Qualität wie nötig

Hochwertige Verarbeitung und beste Stoffe können auch Geldverschwendung sein, wenn die Zielgruppe sie nicht zu schätzen weiß oder schlichtweg nicht braucht. Deshalb sollte die Qualität der eingesetzten Materialien und Arbeitsgänge stets zum angestrebten Produkt und seiner Käufergruppe passen. Das Wissen um die Zielgruppe wie den regionalen Markt ist deshalb entscheidend für die Kostenoptimierung.

7. Das Rad nicht immer neu erfinden

Eine Kollektion muss nicht zwangsläufig umfangreiche Stoff- und Farbkombinationen aufweisen oder jede Saison von Grund auf neu entstehen. Eine intelligente Auswahl genügt oft vollkommen, ebenso wie Variationen bereits erprobter Modelle. Vielfalt kostet Geld und irritiert im schlimmsten Fall Einkäufer und Kunden. Die Haut Couture funktioniert nach anderen Regeln und ist kein Maßstab.

8. Papier ist geduldiger als Stoff

Nicht alles, was sich zeichnen lässt, ist auch mit vertretbarem Aufwand umsetzbar. Stoff hat ein Eigenleben. Experimente mit außergewöhnlichen Kombinationen/Verarbeitungen kosten Geld, welches der Kunde dann oft nicht dafür ausgeben möchte.

9. Partnerwahl

Wer die Vergangenheit vergisst, ist meist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Erfahrungen muss man nicht selbst machen sondern man kann sie nutzen wenn man offen bleibt. Deshalb ist ein flexibler, aber vor allem qualifizierter Partner wichtig.

10. Erfolg ist nur bedingt planbar

Doch auch wer alle fundierten Regeln beherzigt, muss deshalb nicht zwangsläufig erfolgreich sein. Die Chancen dafür stehen aber deutlich besser…